Info Stevia:
Aus der Pflanze Stevia Rebaudiana Bertoni wird durch Extraktion ein natürlicher Süßstoff namens Steviol Glycosid gewonnen. Dieser verfügt über mehrere Glycoside, wobei den Hauptbestandteil die folgenden acht bilden:
Steviosid, Rebaudiosid A, B, C und F, Steviolbiosid, Dulcosid A und das Rubusosid.
Für die Zucker ähnliche süße und die hervorragenden geschmacklichen Eigenschaften ist das Rebaudiosid A verantwortlich. Es ist in der reinsten Konzentration bei einer Lösung von 0,4% circa 350 bis 400mal süßer als Saccharose und hat den geringsten Bei- bzw. Nachgeschmack. Das Steviosid folgt dem Rebaudiosid bezüglich der Süße: In der reinsten Konzentration (0,4%) ist es circa 250 bis 300mal süßer als Saccharose.
In dem Steviol Glycosid kann das gewünschte Glycosid (z.B. das Rebaudiosid A) durch Extraktion in mehreren Vorgängen isoliert werden. Dabei spielt der Ursprung der Glycosid-Splittung in der Pflanze eine wichtige Rolle für die Produktionsprozesse. Die Industrie greift oft auf Mischungen von Steviosiden und Rebaudiosiden A zurück, um verschiedene Geschmacksrichtungen der Süße erzeugen zu können.
Die Qualität dieses Erzeugnises wird auf einer Trockenbasis bestimmt, die in Europa >95% sein muss. Alle aus Stevia gewonnenwn Süßstoffe haben verschiedene molekulare Gewichte und werden durch die Bakterien der Darmkultur in Steviol umgewandelt. Aus diesem Grund wurde ursprünglich von der JECFA ein ADI Grenzwert von 0-4 mg Steviol/kg Körpergewicht für unbedenklich erklärt. Dieser Wert bestimmt eine Verzehrmenge von ca. 10 mg Steviosid oder ca. 12 mg Rebaudiosid A/kg Körpergewicht als gesund.
History:
Stevia Rebaudiana Bertoni ist eine krautartige Pflanze, die aus den nordöstlichen Gebieten Paraguays stammt und in den angrenzenden Berggebieten Brasiliens beheimatet ist. Die Guarani- und Mato-Grosso Indianer nutzen Stevia seit Jahrhunderten als Süßmittel für den Tee, Erfrischungsgetränke, Speisen und so weiter. Im Jahre 1887 entdeckte ein südamerikanischer Wissenschaftler diese Pflanze und vergab ihr nach Forschungen im Jahre 1905 den klangvollen Namen. Schätzungen besagen, dass es circa 200 verschiedene Gattungen der Pflanze Stevia gibt. Doch nur die Stevia Rebaudiana enthält die charakteristische Süße. Die Blätter sind circa 10 bis 30mal so süß wie Zucker.
Aktuell wird Stevia kommerziell unter anderem in Japan, China, Paraguay, Brasilien und Spanien angebaut. In Japan hat dieser natürliche Zuckeraustauschstoff bereits einen Anteil von über 40% am Süßmittelmarkt erobert. Seit 30 Jahren wird dieser dort in Kuchen, Keksen, Milchprodukten, Cola, Zahnpasta, Süßwaren und in vielen anderen Produkten verwendet und für unbedenklich erklärt.
In der EU wurde Stevia als erste Pflanze der Novel-Food-Verordnung unterstellt.
Am 26. August 2009 hat Frankreich per Dekret eine vorläufige Zulassung für 2 Jahre ausgesprochen. Es folgte die Schweiz. Die Zulassung für ganz Europa erfolgte Ende November 2011.